Für den Kreativen ist der Strukturierte ein “Bünzli”. Für den Strukturierten ist der Kreative ein Chaot. Ganz simpel.

Dies ist ein Auszug aus meinem Buch “Ich bin ein Leader, weil…”

In Zeiten von Instagram und der Inszenierung von Szenerien über hunderte von Filtern gewinnt der Kontrast und dessen Filterfunktion noch mehr an Bedeutung. Etwas greller, heller und mit mehr Kontur zu zeigen – kein Problem. Ein Bewegen des Kontrastregler, et voilà. Ein «starkes» Bild mit Wirkung entsteht. Bis plötzlich starkes Gegenlicht auf das Bild scheint und Sie fast nichts mehr erkennen. Aber gut, wozu diese Geschichte?

Jedes Unternehmen hat seine Kultur. Seine Identität und Prägung. Und bestimmte Grundwerte. «Flexibel». «Präzise». «Innovativ». «Bodenständig». Sie kennen Ihre Werte. Und entsprechend kennen Sie wohl auch, was Sie und Ihr Unternehmen nicht so mögen. Gehen wir dazu eine Stufe tiefer, zur einzelnen Persönlichkeit. Und sagen wir es so: Der Kreative findet den Strukturierten einen «Bünzli», der Strukturierte den Kreativen einen «Chaoten». Ja, was stimmt denn nun?

Friedemann Schulz von Thun hat in seinem Werte-Quadrat genau diese Problematik aufgezeigt. Jede positive Ausprägung (Kreativer) und das Gegenteil davon (Strukturierter) hat ein negatives Bild desselben (Chaot respektive Bünzli). Die Bezeichnung entsteht stets durch die persönliche Wertung. Und wir neigen dazu, das Gegenteil von uns selbst als negativ zu betrachten. Als Kreativem geht uns der Bünzli auf den Sack. Und umgekehrt. «Wie kann der nur so leben?», denken beide.

Steht ein Unternehmen vor einer Veränderung, so muss es sich seiner Grundwerte genau bewusst sein. Und dessen, was eine Veränderung für Anforderungen mit sich bringt. Will ein Unternehmen, das sich «flexibel und individuell» nennt, digitalisieren, dann steht es vor einer kulturellen Herausforderung. Digitalisierung erfordert Automatisierung, erfordert Standardisierung. Standards sind das Gegenteil der Denkweise «individuell». Bevor Sie loslegen, sind Sie herausgefordert, den Kontrast der beiden Pole zu reduzieren und den «individuellen» Mitarbeitern aufzuzeigen, dass Standards kein Korsett, sondern eine positive Kontrastergänzung sind. Dies ist nicht einfach, aber enorm wichtig, wenn Sie Denkmuster aufweichen wollen.

Handlungsimpuls: Wie sieht das Wertequadrat Ihrer Unternehmenskultur aus? Wo liegen die Herausforderungen?


Lust auf mehr?
Dies ist ein Auszug aus meinem Buch “Ich bin ein Leader, weil…” (hier bei Amazon kaufen)
Alle meine Bücher bei Amazon
Du möchtest mehr über mein Angebot als Sparring & Coach erfahren: www.alexmarjanovic.com
Du interessierst dich für meine Fotografiekunst: www.alexmarjanovic.com/art

Zurück
Zurück

Das Haus baust du auch nicht, indem du zuerst die Badewanne auswählst, oder?

Weiter
Weiter

Dein Mitarbeiter dankt dir. Warum? Es gibt kein richtig oder falsch. Nur ein passt oder passt nicht.