Wie Sammy Hagar zum “Champ” wurde - und warum der Glaube an sich Berge bewegt

Dies ist ein Auszug aus meinem Buch “Vom erfüllenden Mangel”

Die amerikanische Hard-Rock Legende Sammy Hagar, ehemals Leadsänger der Kultband Van Halen, erfolgreicher Geschäftsmann und Unternehmer, hatte eine sehr schwere Jugend. Sein Vater war von Beruf Boxer und Eintreiber und dazu schwerer Alkoholiker. Er hatte ein grosses Aggressionspotenzial, welches die Familie immer wieder zu spüren bekam.

Sammy litt vor allem auch darunter, dass sein Vater auf der Strasse wie ein Penner wirkte. Und er schämte sich für sein Leben. Und für die Armut der Familie. Aber: Sein Vater glaubte immer an ihn. Er bekundete dies immer wieder mit einem Satz: «Hey Champ, du kannst das packen!». Dabei klopfte er ihm auf die Schulter, wie schwierig die Situation auch war. Und Sammy wurde ein Champ. Auch wenn er in Europa nicht so bekannt ist, er gilt als einer der unternehmerisch erfolgreichsten US-Rockmusiker. Sammy wurde ein «Champ». Weil sein Vater, alle anderen Lebenswidrigkeiten zum Trotz, an Sammy glaubte. Viele andere von uns haben einen viel besseren Hintergrund mitbekommen als Sammy. Aber eben nicht den Glauben daran, dass sie ein «Champ» werden können. Und das ist eine grosse Tragik. Weil wir uns so schon von Kindesbeinen an unserer Träume beraubt werden. Weil man es eigentlich gut meint mit uns, in dem man uns von Anfang an das reale Leben und all die Tücken dieses Lebens aufzeigen will. Weil man uns auf all die Hindernisse, die auf uns zukommen könnten, vorbereiten will. Und weil man uns Enttäuschungen ersparen will. Aber: Was ist eine grössere Enttäuschung als jene, irgendwann festzustellen, dass man es hätte schaffen können, hätte man nur an sich geglaubt. Denn: Glaube versetzt Berge. Der Glaube, die Überzeugung bringt uns in Handlung. Zusammen mit dem Sinn und der Vision. Diese drei zusammen erzeugen und bündeln unsere innere Energie zu einem enorm wirkungsvollen Handlungsmotor, welcher uns täglich von Neuem antreibt. Wir sollten andere Menschen nicht vor Hindernissen warnen, sondern Ihnen den Glauben mitgeben, jedes noch so grosse Hindernis selbst meistern zu können. Wenn wir dies von Anfang an tun, generieren wir grosse Kräfte im Gegenüber.

Geschehen dann Wunder von heute auf morgen? Nein. Aber wir kommen in Bewegung. Wachstum geschieht nie von heute auf morgen. Und entfaltet sich genau dann am intensivsten, wenn wir nicht damit rechnen. Dann werden wir überrascht. Weil wir losgelassen haben. Weil wir komplett in unserem Flow der Handlung aufgehen. In unserem Sinn, in unserer Klarheit und in unserer Überzeugung. In unserer Kreativität, welche unserer Identität entspricht. Wie Madonna es singt: «Express yourself». Wir drücken uns, unsere Identität aus und spüren uns im vollen Sein. Und haben das Gefühl «We are the Champions». Denn sinnigerweise geht es in diesem Lied, wie Freddie Mercury es betont, nicht darum, einmal angekommen am Ziel zu sein, mit überheblichem Gefühl, es erreicht zu haben. Es geht vielmehr darum, sich stets von Neuem zu noch besserer Leistung anzutreiben. Einer Leistung, die aber zu einem passen muss. Einer Leistung, die aus dem Sinn entsteht.

Je näher wir bei uns sind, desto kleiner das Ego

Deshalb ist die Frage des «Warum?» essenziell. Es reicht nicht, sich zu sagen «Mein Sinn ist viel Geld verdienen». Oder: «Mein Sinn ist mächtig zu werden». Wer seinen Sinn daraus ableitet oder dann mit so einer Situation nicht sauber umgehen kann und seinen wahren Sinn nicht damit integriert, der erlebt früher oder später grosses inneres Leiden und grosse innere Leere. Auch wenn dieses Leiden lange gar nicht sichtbar ist. In Form von Geld oder Macht fliessen zuerst grosse neue Energien von Aussen in diesen Menschen hinein und beginnen dort zu wirken. Weil es aber Energien von Aussen sind, wird die Abhängigkeit und die Sucht danach umso grösser, ge grösser diese Energien sind. Je grösser das Geld, Macht oder Anerkennung aus dem Aussen sind. Desto grösser wird dann eben der «Un-Sinn». Dieser nistet sich ein und nimmt immer wie mehr Platz. Bis es dann zur Szene kommt, die in vielen Filmen in der Darstellung des gefallenen Bösewichtes wie folgt aussieht: Der Bösewicht ist am Boden, komplett wehrlos, sein dominierendes Gesicht verfällt, und ein harmlos kindlich weinerlicher Blick, Hilfe suchend, kommt einem entgegen. Das ist der Moment, in welchem die wahre Identität dieses Menschen emporschaut. Weil alle negative Energie aus dem Aussen, welche diese Identität zuvor gefangen und unterdrückt hat, auf einen Schlag weg ist. Weil der Drang nach Überleben den nackten reinen Menschen und seine Identität hervorgebracht hat. Und dann stellen wir fest: Im Innern ist jeder Mensch ein guter Mensch. Je näher er an seinem Innern ist, desto friedvoller ist er. Desto kleiner ist das Ego. Desto grösser ist das Sein. Bei jedem auf seine einzigartige Weise.


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“Und, wo hast du so gut Fahrradfahren gerlernt?” - “Aus einem Buch” - “Haha!”