Deine Glaubenssätze und deine Handlungen bestimmen deinen Selbstwert

Dies ist ein Auszug aus meinem Buch “Du bist eine Lebensbatterie, die sich ungünstig entlädt

«Du bist, was du isst», heisst es so schön. Und noch mehr bist du, was du glaubst. Doch was glaubst du eigentlich? Schau dich um, wie dein Leben gerade aussieht. Genau an das glaubst du. Das mag jetzt etwas hart klingen, aber dein Leben ist stets Abbild deiner tiefsten Glaubenssätze. Manche von denen sind dir bewusst, viele haben sich jedoch so tief ins Unterbewusstsein eingenistet, sind schon so lange eingepflanzt, dass du dir weder ihrer «Einpflanzung» noch ihrer enormen Wirkung bewusst bist. Mit 35 Jahren laufen wir zu 95 % im Modus des Autopiloten. Die neuronalen Netzwerke sind verknüpft und wir spulen unser inneres Programm ab. Die Wiederholung dieses Programms und dieser Glaubenssätze bestätigen diese Glaubenssätze wiederum und sie gewinnen mit jedem Tag und durch jede Handlung an Bestätigung und Substanz. Zum Vorschein kommen sie selten. Sie sind die stille Macht im Hintergrund. 

Es sei denn, jemand aus dem Aussen drückt den roten Knopf, «triggert» uns. Dann explodieren wir, respektive unsere Glaubenssätze. Sie fühlen sich angegriffen, weil die Person oder das Ereignis aus dem Aussen sie entlarvt hat. Was tun wir, respektive unsere Glaubenssätze, dann? Selbstverständlich verteidigen wir sie. Und zwar vehement! Wir verlieren die Fassung. Bildlich gesprochen kommen unsere Glaubenssätze aus ihrer Fassung heraus. Und werden sichtbar. Nur achten wir uns dann nicht auf sie, sondern schieben die Schuld ins Aussen. Jede Opferhaltung ist das Verteidigen tiefster innerster Glaubenssätze. Wir verteidigen uns und unsere Glaubenssätze, der Sturm legt sich und wir gehen wieder unseren gewohnten Handlungen nach, welche wiederum die bestehenden Glaubenssätze bestätigen. Du musst aber nicht auf eine innere Explosion warten, um deine Glaubenssätze hervorzuholen, um an ihnen arbeiten zu können. Nimm Papier und Bleistift und beginne einfach einmal deine Glaubenssätze aufzuschreiben. Die positiven wie die negativen. Denn oft tarnen sich negative Glaubenssätze als positive. Eine Regel, welche Glaubenssätze gut und welche schlecht für dich sind, gibt es nicht. Was zählt ist viel mehr, welches deine eigenen, deiner Identität entstammenden Glaubenssätze sind und welche du übernommen hast oder welche dir eingepflanzt wurden. Nicht zwingend im Bösen, meistens sogar im Guten. Aber es sind eben nicht deine, sondern die eines anderen Menschen. Und was für deine Mutter, deinen Vater, deinen Partner gut ist, sagt noch nichts darüber aus, was für dich gut ist. Dann gibt es Glaubenssätze, die aus einem Moment entstanden sind, in welchem du dich selber schützen musstest. Sie entstanden als Schutzstrategie und waren in diesem Moment damals notwendig und gut. Aber nur in diesem Moment. Denn eigentlich schaden sie dir grundsätzlich, denn es sind Glaubenssätze wie «Ich bin dafür nicht gut genug» oder «Besser ich halte mich still und unauffällig». Sie waren da, um die Energie eines stark negativen Ereignisses und Traumas abzufedern und nicht an dich heranzulassen. Und dann blieben sie leider. 

Schreibe dir die Glaubenssätze nieder, suche eingehend nach all den möglichen Quellen und geh tief in dich rein, um zu schauen, welche wirklich deine sind und welche aus dem Aussen entstanden. Gleiche sie ab mit all deinen Wünschen und Träumen deiner Kindheit und Jugend. Dies ist keine Aufgabe von heute auf morgen, sondern ein langwieriger Prozess einer spannenden Entdeckungsreise. So eine Reise ist keine Fahrt im Komfort-Abteil, aber sie bringt dich ganz nahe ans Leben und zu dir. Manchmal sagen wir: «So geht es nicht weiter, jetzt muss sich etwas ändern.» Dann haben wir einen Glaubenssatz erkannt oder kommen ihm auf die Spur und wollen an ihm arbeiten. Wir wollen ihn durch einen neuen Glaubenssatz ersetzen, der uns guttut. Denn nur so funktioniert es: Alt muss durch neu ersetzt werden. Wir beginnen mit sogenannten positiven Affirmationen wie «Ich bin gut» oder «Ich werde reich» und wundern uns, dass kaum etwas geschieht. Wie gesagt: Glaubenssätze wachsen und kräftigen sich durch die Bestätigung einer Handlung aus dem Aussen. Dies hat mit dem sogenannten Reticular Activating System (RAS) im Gehirn zu tun. Dieses steuert den Fokus und führt ihn genau dorthin, wo er eine Bestätigung bekommt, dass sich eine Angewohnheit lohnt. Deswegen ist es enorm wichtig, dass wir nicht umgehend abbrechen, wenn etwas nicht funktioniert. Dann würde das RAS die Bestätigung bekommen «Lohnt sich nicht, es geht ja nicht».  Wenn wir eine Weile dranbleiben, stellen sich erste Erfolge ein und das RAS merkt «Aha, das lohnt sich». Dafür braucht es aber eine Handlung, denn nur eine Handlung kann vom RAS beobachtet und geprüft werden. Nur so. Im Kopf gemacht ist eben nicht gemacht. Wie Epiktet sinnigerweise sagte, noch lange bevor jemand etwas vom RAS wusste: «Erkläre deine Philosophie nicht, verkörpere sie.» 

Was auch oft geschieht: Aus einer anfänglichen Übermotivation heraus wollen wir den ganz grossen Schritt machen im Sinne von «jetzt aber richtig» und setzen zu grossen neuen Handlungen an. Wir legen los, um relativ rasch erschöpft und mit unbefriedigenden Resultaten aufzugeben. Und haben so einen Schritt nach vorne und zwei nach hinten gemacht. Warum? Weil sich unsere alten Glaubenssätze bestätigt fühlen, dass es ohne sie nicht geht. Neue Glaubenssätze können nur wachsen, indem wir kleine Handlungen in die neue Richtung auslösen und erleben. Stetig Schritt für Schritt. So entsteht Wachstum und Reife. Dies sind Naturprinzip und Neurobiologie in einem. Ich werde dazu in den nächsten Kapiteln noch einiges sagen. Die Arbeit an den eigenen Glaubenssätzen ist die Arbeit am Fundament des eigenen Energie- und Informationsmanagements. Denn alles wirkungsvolle Energie- und Informationsmanagement aus dem Aussen bringt uns nur bedingt weiter, wenn unsere innere Energieproduktion durch negative Glaubenssätze permanent abgezogen wird. Bedeutet dies nun, dass alles hoffnungslos ist? Nein, es bedeutet viel mehr, dass jede positive neue Handlung, die wir in kleinsten Schritten stetig und positiv gestimmt ausüben, ein Schritt in die richtige Richtung und ein Beitrag zu positiver Energie und Information ist. Ja nicht nur das, es ist der einzige begehbare Weg. Wie Lionel Messi, einer der begnadetsten Fussballer der Geschichte, es auf den Punkt brachte: «Es brauchte mich 17 Jahre, um ein Wunder über Nacht zu werden.» Der persönliche Durchbruch kann jederzeit kommen, denn du weisst schlicht nicht, wie weit du schon bist und wo du stehst. Manchmal braucht es auch nur eine kleine Richtungsänderung, eine leichte Deblockade an einem sehr wichtigen Punkt und alle Energie, die sich aufgestaut hat, kommt in Fluss. Manchmal müssen ein paar neue Bahnen gelegt und mehrere Blockaden aufgelöst werden, aber auch hier geht dies nur einen Schritt nach dem anderen. «Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es».

Merke dir: Deine täglichen Handlungen bestätigen deine Glaubenssätze. Dein Leben ist in jedem Moment ein perfektes Abbild deiner tiefsten Glaubenssätze. Willst du diese Glaubenssätze verändern, musst du neue Handlungen auslösen und diese durch kleine regelmässige Schritte und positive Haltung bestätigen. So kannst du neue Glaubenssätze immer mehr bestätigen und verankern.


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