Schauen Sie zurück – die Prognose liegt hinter Ihnen

Warum Prognosen der Realität immer hinterherlaufen.

Neues Jahr, neues Glück! Neue Vorsätze und neue Hoffnungen. Hochkonjunktur und Eldorado für alle Liebhaber von Zukunftsprognosen. Von der Astrologie über das Wetter bis hin zur Wirtschaft. Ein Jeder wird – mehr oder weniger – wissenschaftlich bedient. Auf exakte zwölf Monate hinaus. 

Zuvorderst mit dabei in diesem multimedialen Glücks-Kekse-Aufreissen und -Verspeisen: Die Anlage- und Börsenindustrie. Zur Debatte stehen meist die üblichen Themen: Aktien Tops und Flops, Indexkurse auf Ende Jahr, volkswirtschaftliche Kennziffern auf ein Jahr und nicht zuletzt Währungskurse. 

Warum nur dieser etwas zynische Unterton unsererseits – sind wir denn eine Bank ohne Marktprognose, kopflos voran in den Börsenstrudel? Und sind unsere im Quervergleich seit sechs Jahren sehr guten Leistungen (Rang drei unter 20 Fondsmanagern mit Strategie «Ausgewogen») einfach mit viel Glück und Zufall entstanden? Nein, ganz im Gegenteil. Aber die Kenntnis der Fakten und der Blick hinter die Kulissen zeigt wieder einmal ein etwas anderes Bild, als wir es von der öffentlichen Diskussion her kennen. 

Aber nehmen Sie sich doch mal kurz Zeit für eine kleine Reise zurück, in die letzten Jahresanfänge. An den Anfang von 2010, 2009, 2008 und 2007. Wie lauteten damals die Prognosen für das BIP, die Zinsen oder die Aktien? 

James Montier, einer der spannendsten, hintergründigsten und gleichzeitig unterhaltsamsten Beobachter der Börsenwelt zeigt mit seinen langfristigen Auswertungen Unerwartetes und doch Einleuchtendes: Sämtliche Prognosen führen im Aggregat, also wenn man alle Analysten zusammennimmt, zu einer Kurve, welche der tatsächlichen Marktbewegung nicht voraus-, sondern hinterherhinkt. Sei es für volkswirtschaftliche Kennzahlen, Zinsen, Währungen oder Aktien. Wen wundert's, denn es ist die Denkweise des Menschen. Und Analysten sind auch nur Menschen. Fällt z.B. der EUR, wie 2010, so werden die Prognosen nach unten korrigiert und folgen dem Fall. Steigt die Börse, werden die Prognosen angehoben – und folgen wiederum dem Markt. Gut zu kennen – nicht die Prognosen, sondern den Mechanismus dahinter...

Siebter Januar Zweitausendelf

Lust auf mehr?
James Montier: Psychologie der Börse, «Sünde 1: Prognosen (Stolz)» Finanz-Buch Verlag, ISBN 978-3-89879-480-0

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